Frank Soehnle

Der deutsche Figurenspieler und Regisseur Frank Soehnle (*1963, Stuttgart) absolvierte 1983–1987 den Studiengang Figurentheater an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, leitete 1987–1990 das Karlsruher Figurentheater „Marotte“ und gründete 1991 mit Karin Ersching das freie Tourneetheater „figuren theater tübingen“. Mit Solo- und Ensembleproduktionen gastiert er seither weltweit. Herausragend die Solostücke „Nachtgesichter“ (1991), „Flamingo Bar“ (1996) und „salto.lamento“ (2006), visuelle Gedichte auf der Schwelle zwischen Bildender und Darstellender Kunst.

Seine europaweiten Regiearbeiten erforschen das Verhältnis von Spieler und Figur und setzen visuelle Akzente in modernes und klassisches Textmaterial.

Soehnles eigenständige Kunstfiguren sind häufig geschlechtliche, menschlich-animalische oder mythologische Zwitterwesen, die er in einer Mischung aus spezifischem Material und Fundstücken baut. Er bevorzugt in offener Spielweise geführte Marionetten, jedoch reicht das Spektrum bis zu Objekten, die sich in Figuren verwandeln. Sein Spiel bewegt sich in literarischem, persönlichem oder politischem Kontext, wie in „Kinder der Bestie“ (2000), gemeinsam mit dem Schauspieler Yehuda Almagor oder in „liquid skin“ in Zusammenarbeit mit dem australischen Tänzer James Cunningham. Seit 1989 Zusammenarbeit mit der Musikgruppe rat’n’X. Dozententätigkeit an diversen Hochschulen (Stuttgart, Berlin, Bochum, Charleville-Mézières, Jerusalem, Tours).

http://www.franksoehnle.de