kafkabagage –

Sechs Erzählungen, vier Fragmente und ein Brief

Zum 100ten Todesjahr Franz Kafkas brechen wir auf zu einer Reise in sein Gedanken-Labyrinth. Aus Papieren und wundersamen Fundstücken, alten Büchern und Schriften entstehen Figuren und Räume, die Kafkas Literatur sinnlich erfahrbar machen. Aus kurzen Erzählungen und Fragmenten wie „Nachts“, „Die Sorge des Hausvaters“,„Traum“, „Heimkehr“ und Fragmenten der Oktavhefte entstehen Theaterbilder im Zusammenspiel von Sprache, Musik und Bewegung. Zentraler Text ist „Die Sorge des Hausvaters“, die kafkaeske Beschreibung eines Lebewesens namens Odradek. Ein utopischer Text, der das Geheimnis der Dinge zum Thema hat. Die zentrale Frage nach dem Leben und Tod der Dinge und ob sie fähig sind zu sterben, wenn sie nie lebendig waren, ist wie geschaffen für das Figurentheater. „kafkabagage“ lädt ein zu einer Reise in die Literatur Franz Kafkas, die in seinen Visionen der 20er Jahre die Ängste und Absurditäten unserer heutigen Zeit wiedererkennen lässt. Zwei Menschen brechen auf mit Stimmen und Texten im Gepäck. Sechs Erzählungen, vier Fragmente und ein Brief. Beschriebenes Papier, gefaltete Gedanken, zerrissene Wünsche. Eine poetische Reise auf den Spuren Franz Kafkas beginnt, mit Figuren und Fundstücken, Gepäck und Gesindel. Eine Kafkabagage.

Dauer 60 Minuten - keine Pause

Premiere 19. September 2024, Probebühne Schlachthausstrasse 15
im Rahmen des Festivals „Kafka lächelt“ des tanztheater treibhaus

Mit Unterstützung des Ministeriums für Forschung, Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg und der Universitätsstadt Tübingen.

Pressestimmen

Das Nichts wird sichtbar
Die „Kafkabagage“ des Figurentheater Tübingen bezaubert mit einer wunderschön ausgeleuchteten Collage
Im Figurentheater ist ein schwereloses Kunstwerk zu sehen. Es bringt die Magie von Kafkas Worten hervor, aber auch ihre komische Absurdität. So ist ein schönes Spiel gelungen, das die Augen fesselt und die Worte wie Musik klingen lässt. Man kann dabei die Jagd nach dem Sinn vergessen und sich einfach bezaubern lassen. Da verbindet sich Profanes mit Tiefem, Großes mit Kleinem, Mensch mit Ding, Sichtbares mit Nicht-Sichtbarem, Sein mit Nichts.
Die beiden Figurenspieler müssen sich nicht verstecken, um die phantastischen Figuren von Frank Soehnle zum Leben zu erwecken. Sie sind entscheidender Teil des Vexierspiels. Die Aufmerksamkeit wendet sich mal der Kunstfigur und mal den Menschen in ihrer ruhigen, konzentrierten Präsenz zu. Figur und Mensch hängen ja auch an den gleichen Fäden, die einen oben, die anderen unten. So gelingen wunderbare Wechsel zwischen menschlicher und künstlicher Hand, zwischen Papier und Gestalt. Und wenn ein Strohhut über einem Hemd baumelt, sieht man plötzlich, statt dem Nichts dazwischen, einen Kopf.
Es braucht scheinbar nicht viel, um ein Wesen zu erschaffen. Aus vergoldeten Knochen, die aus einer Flasche geschüttelt werden, baut es sich zusammen. In der Bewegung wird es zum Charakter. Derweil versucht ein Gerippe-artig gespenstisches Wesen sich zappelnd und strampelnd aus einer Flasche zu befreien.
Während sich eine brennende Kerze auf dem Plattenteller dreht, treten viele phantastische Gestalten auf, eben eine ganze Kafkabagage.
Zweigesichtige Wesen, mal Krähe, mal wächserne Schönheit. Eine unheimliche „Ohnmacht“ mit auffälligen Funkelsteinen und ein gewisser „Odradek“, ein kupferfarbenes Wesen, das nur aus Kopf und Händen besteht. In Kafkas Miniatur „Die Sorge des Hausvaters“ ist „Odradek“ ein zerbrochenes Gebilde: „sinnlos, aber in seiner Art agbeschlossen“.
An den Texten Kafkas beißen sich die Interpreten die Zähne aus, treten ins Gefecht um die verstiegendsten Interpretationen. Hier jedoch – nichts von alledem. Hier wird die Magie nicht seziert, die Worte leuchten wie Sterne in diesem sorgsam aus Dunkelheit und Licht komponierten Kunstwerk.

Südwestpresse 21.09.2024

Besetzung

Regie und Figuren Frank Soehnle
Spiel (Zwei Personen alternierend) Karin Ould Chih, Viktoria Kasprik, Alexander Soehnle, Frank Soehnle
Komposition Stefan Mertin
Kostüme Christian Glötzner
Lichtcoach Benedict Bleidt
Stimmen Ines Müller-Braunschweig, Aleš Vancl,Patrick Michaëlis, Christian Glötzner
Plakat Marcus Stiefel-Dürr
Fotos Julia Pogerth

 

Technische Voraussetzungen

BÜHNENRAUM

  • Bühnenfläche mindestens 6 x 5 m (Breite x Tiefe)
  • Spielfläche 5m x 4m (Breite x Tiefe)
  • Schwarz ausgehängter oder dunkler Theaterraum
  • Befestigungsmöglichkeiten an der Bühnendecke siehe Plan
  • ansteigende Sitzreihen für die Zuschauer
  • Bühnenraumhöhe mind. 3,20m
  • Verdunkelbarer Raum
  • Abstand 1. Sitzreihe bis Bühnenkante mind. 1,5m

TECHNIK

  • komplette Lichtanlage: 12 Kanal-Lichtpult (ohne Speicherfunktion)
  • 12 Scheinwerfer Minimum 500W, fokussierbar (Effektscheinwerfer werden mitgebracht)
  • Garderobe für 2 Personen mit Waschbecken

ZEIT

  • Spieldauer 60 min
  • Aufbau 5 Stunden - Abbau 1 Stunde 

PYROTECHNIK

  • Es werden während der Vorstellung zwei Streichhölzer und eine Kerze angezündet. Bitte Rauchmelder kontrollieren

Bitte unbedingt beachten

  • Der Bühnenraum sollte vollständig verdunkelbar sein
  • Höchstzuschauerzahl 150 Personen
  • Die Vorstellung ist für Jugendliche und Erwachsene

Bitte sprechen Sie alle Abweichungen mit uns ab.

Techniker: Christian Glötzner, Tel. 0176 71297676

 ChristianGloetzner@gmx.de